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Multi-Cloud-Strategie: Sinnvolles Management unterschiedlicher Anbieter/hybrider Strukturen

Rechnerwolke oder Datenwolke bedeutet Cloud-Computing übersetzt. Es beschreibt eine IT-Infrastruktur, die über ein Rechnernetz verfügbar gemacht wird und nicht auf dem lokalen Rechner installiert sein muss. Anfang der 1990er Jahre prophezeiten einige Persönlichkeiten der IT-Branche bereits, dass sich Computer auf das Netz verteilen werden. Mit der Entwicklung der Multitentant-Architektur war die Zeit für Cloud Computing dann Ende der 1990er Jahre gekommen. Die bekanntesten Vorreiter der Technologien sind Google, Salesforce und Amazon. Heutzutage wird Cloud Computing als Trend in der IT-Branche bezeichnet, ist in vielen Unternehmen etabliert und nicht mehr wegzudenken. Das Grundgerüst von Cloud Computing ist die Cloud. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die verschiedenen Cloud-Infrastrukturen vor und konzentrieren uns auf die Multi-Cloud.

• Definition – Was ist eine Multi-Cloud?
• Cloud-Lösungen & Cloud Infrastrukturen
• Public-Cloud
• Private-Cloud
• Hybrid-Cloud
• Vorteile der Multi-Cloud
• Nachteile der Multi-Cloud
• Multi-Cloud: Was muss beachtet werden?
• Cloud-Management Plattformen
• Die Zukunft der Multi-Cloud-Konzepte

Definition: Was ist eine Multi-Cloud?

Mit der Multi-Cloud kombinieren Unternehmen nicht nur Public- und Private-Cloud, darüber hinaus werden auch verschiedene Cloud-Provider vereint. Mit einer Multi-Cloud ist also die parallele Nutzung von mehreren Cloud-Diensten möglich. Dadurch wird das Risiko von Datenverlusten und Service-Ausfällen erheblich verringert. Außerdem kann, durch die Reduzierung der Anbieterabhängigkeit, die konzernweite Gesamtleistung verbessert werden. Die Multi-Cloud wird als Evolutionsstufe des Cloud-Computings angesehen, denn sie löst ein großes Problem: Kein Cloud-Anbieter kann allen Unternehmensanforderungen gerecht werden. Mit der Multi-Cloud lassen sie sich aber vereinen.

Cloud-Lösungen & Cloud Infrastrukturen


Allerdings ist die Multi-Cloud nicht die einzige Cloud-Lösung im Cloud Computing. Es kommt ganz auf den Zweck an, welche Cloud-Variante gewählt werden sollte. Cloud-Dienste, die die Anforderungen für eine bestimmte Anwendung sehr gut erfüllen, können für andere Services völlig ungeeignet sein. Aus diesem Grund nutzen die meisten Unternehmen verschiedene Cloud-Lösungen. Nachfolgend sind die wichtigsten Cloud-Infrastrukturen kurz beschrieben.

Public-Cloud
Die Public-Cloud gehört zum Standardmodell des Cloud Computing. Der Service-Provider stellt verschiedene Ressourcen bereit, wie zum Beispiel Anwendungen wie Software as a Service (SaaS) oder Computing-Plattformen. Erhältlich sind die Public Cloud Services kostenfrei, mit einer Nutzenabrechnung und als Abo. Beispiele für die Public-Cloud sind Amazons Elastic Compute Cloud, IBMs Softlayer und Google AppEngine oder Microsoft Azure. Das sind die Vorteile der Public-Cloud:

• Einfaches und kostengünstiges Setup
• Jeweiliger Provider kümmert sich um Hardware, Anwendungen und Bandbreite
• Beliebige Skalierbarkeit nach Bedarf
• Keine ungenutzten Ressourcen, denn es wird nur das bezahlt, was auch tatsächlich gebraucht wird

Private-Cloud
Diese Cloudform stellt hinter einer Firewall gehostete Services bereit und ist nur für ausgewählte Benutzer verfügbar. Es handelt sich also um eine interne und organisationsbezogene Cloud. Sie wird häufig auch als Corporate Cloud oder Firmen-Cloud bezeichnet. Ihre Vorteile sind:

• Hoher Sicherheits- und Datenschutzgrad durch interne Hosts
• Alle Vorzüge der öffentlichen Cloud
• Zusätzliche Kontroll- und Anpassungsmöglichkeiten
Hybrid-Cloud
Mit der Hybrid-Cloud werden häufig Ressourcen innerhalb und außerhalb des Unternehmens verwaltet. Wichtige Kundendaten können dann im lokalen Cloud-Storage gesichert werden und weitere Cloud-Angebote sind trotzdem nutzbar. Dieses Modell beinhaltet Elemente der Private-Cloud und der Public-Cloud. Die Vorteile der Hybrid-Cloud sind:

• Skalierbarkeit
• Kosteneffizienz
• Beide Vorteile aus zwei Welten
• Geschützte sensible Daten
Vorteile der Multi-Cloud
Häufig werden die Hybrid-Cloud und die Multi-Cloud verwechselt oder für deckungsgleich gehalten. Allerdings werden bei der Multi-Cloud nicht nur die Cloud-Lösungen in einer großen Cloud vereint, auch unterschiedliche Anbieter sind vertreten. Eine IT-Abteilung kann mit der Multi-Cloud die optimale Cloud für ihre jeweiligen Anforderungen entwerfen. Zum Beispiel verfügt ein Provider über eine ausgefeilte Architektur zu Sicherstellung der Hochverfügbarkeit, aber ein anderer bietet strenge Sicherheitsfeatures an. Dadurch entsteht Flexibilität. Andere Vorteile der Multi-Cloud sind:

• Flexibilität und bester Provider
Unternehmen können für verschiedene Bereiche auch andere Anbieter wählen und so jeweils das beste Angebot wählen. Zum Beispiel können besonders unkritische Services bei einem sehr günstigen Provider gehostet werden.

• Steigerung der Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit
Wenn alle Daten am selben Ort gespeichert werden, ist das ziemlich riskant. Mit Multi-Cloud-Strategien wird das Risiko gestreut bzw. minimiert: Sollte es einen Ausfall geben oder die Performance suptoptimal sein, lassen sich Anwendungen auf einer alternativen Cloud ausführen.

Nachteile der Multi-Cloud
Die Multi-Cloud hat also viele Vorteile, aber es gibt auch nachteilige Aspekte:

• Planungs- und Managementaufwand
Je höher die Zahl der Cloud-Anbieter, umso höher auch die Komplexität, weshalb auch der Managementaufwand steigt. Sollte es zu Mängeln bei der Überwachung und Steuerung kommen, können operative Probleme entstehen. Das Aufrechterhalten von Zugriffskontrollen und Sicherheitsupdates wird dadurch behindert.

• Sicherheits- und Compliance-Richtlinien
In der Cloud werden immer mehr sensible Daten gespeichert. Dadurch spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle. Die unterschiedlichen Konzepte der Anbieter können die Durchsetzung einheitlicher Richtlinien erschweren. Auch die Compliance-Richtlinien des Unternehmens müssen mit den Datenschutzkonzepten der Provider abgeglichen werden.

• Erhöhte Overhead-Kosten
Die Overhead-Kosten dürfen nicht unterschätzt werden, denn eine komplexere Umgebung ist kostenintensiver und der Verwaltungsaufwand meist höher.

Multi-Cloud: Was muss beachtet werden?


Wenn Sie in Ihrem Unternehmen eine Multi-Cloud-Lösung effizient einsetzen möchten, ist es wichtig einen Überblick und die Kontrolle über die Cloud-Services zu behalten. Damit das realisierbar ist, kommen Cloud-Management Plattformen ins Spiel. Die unterschiedlichen Cloud-Anbieter werden unter einer gemeinsamen Management-Oberfläche vereint. Im Idealfall erfasst und visualisiert eine Cloud-Management-Plattform die komplette IT-Landschaft. Somit ist eine zentrale Verwaltung aller Ressourcen und Services gewährleistet.

Cloud-Management Plattformen
Bei der Arbeit mit einer Cloud-Management-Plattform, sollten einige zentrale Aspekte überprüft werden, bevor eine Auswahl getroffen wird:

Sicherheit und Governance
Sicherheitsupdates müssen im Cloud-System schnell einzuführen und zu implementieren sein, denn immer mehr vertrauliche Kundendaten sind über das Internet verfügbar. Außerdem muss die Plattform richtlinienbasierte Governance von Daten und Diensten ermöglichen, damit Unternehmen die Datenbewegungen gemäß den gesetzlichen Vorschriften kontrollieren können.

Tooling für Produktivität
Auch die Benutzerfreundlichkeit gehört zu den wichtigsten Aspekten. Kein Unternehmen möchte über eine Cloud-Plattform verfügen, die den Anwendern das Leben erschwert. Eine Multi-Cloud-Plattform muss also leicht zu bedienen sein, um eine einfache und effektive Konfiguration und Skalierung von Diensten zu ermöglichen.

Implementierung & Management
Eine einheitliche Management-Plattform, die in vielen Cloud-Infrastrukturen implementiert und verwaltet werden kann, ist wichtig. Außerdem sollte sie eine nahtlose Verschiebung von Diensten und Workloads zwischen öffentlichen und privaten Cloud-Implementierungen zulassen.

Überwachung und Diagnostik
Das Herunterfahren von Diensten ist das häufigste Problem in der Cloud. Mehrere Tausende Euro sind die Konsequenz für viele Unternehmen. Um das zu vermeiden, müssen Überwachungstools in die Multi-Cloud-Strategie integriert werden. Diese sollten den Admin bei Problemen warnen. Auch Diagnose-Tools sind essentiell, damit schwerwiegende Probleme gelöst werden können.

Die Zukunft der Multi-Cloud-Konzepte

Mit den Jahren hat sich Cloud Computing immer weiterentwickelt. Aber: Selbst die größten Public-Cloud-Anbieter können nicht alle Unternehmensanforderung eins zu eins abdecken. Genau bei genau diesem Problem setzt die Multi-Cloud an. Sie ist längst keine Zukunftsmusik mehr und ist gekommen, um zu bleiben: Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland nutzen heutzutage mehrere Cloud-Provider. Dabei ist es eine große Herausforderung für Unternehmen eine komplexe Multi-Cloud zu managen, den IT-Abteilungen fehlen nicht selten auch die dazu nötigen Kapazitäten und Expertisen. Deshalb wünschen sich viele Unternehmen einen externen Dienstleister für die Implementierung und Betreuung. Diese sorgen dafür das die Cloud-Infrastruktur und mit seinen Systemen, Integrationen und Schnittstellen reibungslos läuft und die Cloud-Management-Plattformen auf dem neusten Stand bleiben. Welche Multi-Cloud Strategie sinnvoll ist, sollte jedes Unternehmen individuell entscheiden.

Gerne unterstützen wir bei der Entscheidungsfindung mit unseren Cloud-Experten.